Wie viel zählt Schönheit in der Gesellschaft?

Das nächste Top-Model wird im TV gesucht, wo Schönheitskonkurrenzen ein Millionenpublikum anlocken. Genau wie Kinostreifen, in denen Beauty das Thema ist, wie „Die Schöne und das Biest“, „Der Teufel trägt Prada“ oder „Natürlich Blond“. Dazu kommen Serien mit Ärzten, die wie ein männliches Model aussehen und Action-Helden, geschaffen um sich zu verlieben. Angefangen mit Superwoman und Superman, bis zu Catwoman, Captain America und Batman.

Und in der Werbeindustrie gibt es einen Leitsatz vor allen anderen: Sex sells!

Das Schönheit in unserer Gesellschaft einen überaus hohen Stellenwert hat, beweist auch unser Zeitaufwand. In Industrieländern verwenden Frauen zwischen 16 und 60 Jahren mehr als dreimal so viel Zeit auf ihre Schönheitspflege, als auf die Gesunderhaltung – so die Statistik.

Welche Menschen sind schön?

Der gutaussehende Mann mit Sixpack und breiten Schultern, wohlmöglich noch mit wallendem blonden Haar wie Thor alias Chris Hemsworth oder einer Beinaheglatze wie Transporter Jason Statham, sind der Schwarm bei einem deutlich überwiegenden Teil der Frauen. Männer fahren für gewöhnlich auf Frauen mit Sexappeal ab, also auf gutaussehende Ladies, die beim Betreten eines Raumes eine erotische Atmosphäre versprühen. Dabei kann der Frauentyp vollkommen unterschiedlich sein, von Tina Turner bis Heidi Klum und von Marilyn Monroe bis Anne Hathaway, Emma Watson oder Megan Fox.

Warum wir auf Schönheit abfahren

Grund für diese Affinität ist die Programmierung unserer Instinkte. Schönheit verbinden wir automatisch mit Vitalität, Energie, Gesundheit und Leistungsvermögen. Wer gut aussieht, muss demnach der ideale Sexualpartner sein – kaum anders als in der Natur. Dort stellt der Pfau seinen prachtvollen Schwanzfächer auf, um Weibchen zu beeindrucken. Und nur der kräftigste und stärkste Wolf in einem Rudel hat das Recht, sich fortzupflanzen.

Fast so wie bei einem Rockfestival, wo der sportlich aussehende Musikfan im coolen Outfit an der mobilen Cocktailbar deutlich bessere Chancen bei der Damenwelt hat, als der schmalbrüstige Konkurrent, dem schon auf den ersten Blick der Beamtenstatus anzusehen ist.

Schönheit als Sprungbrett in der Karriere

Selbst wenn der Kopf noch so clever ist: Tagtäglich müssen Menschen erleben, dass sie trotz ihrer Intelligenz und ihres Könnens die Beförderung nicht erhalten, stattdessen aber der gut aussehende und weniger qualifizierte Mitbewerber den Job erhält.

Grund dafür ist nicht nur das bessere Aussehen des Konkurrenten. Es ist auch dessen Selbstbewusstsein! Er tritt ganz anders auf, weil er sich seines guten Aussehens bewusst ist. Hier spielen wiederum die Instinkte eine Rolle, was von den betroffenen Personen oftmals nicht einmal wahrgenommen wird.

Stehen der hochqualifizierte aber durchschnittlich aussehende Bewerber für einen Job und sein weniger begabter, aber überaus attraktiver Mitbewerber nebeneinander, wirken die beiden wie das Stiefmütterchen neben der Rose. Das gilt übrigens für Frauen und Männer gleich – im Job, aber auch bei der Partnersuche.

Chancen verbessern durch Typ- und Persönlichkeitsberatung

Wer seiner Karriere einen Schub verleihen will, der kann mit einer Typberatung und der damit verbundenen Umstellung des eigenen Erscheinungsbildes bereits reichlich Punkte sammeln. Die meisten Menschen tragen ihr Leben lang den Kleidungsstil, den sie aus der eigenen Kindheit gewohnt sind. Quasi nach dem Vorbild der Eltern, nur etwas moderner. Dabei entspricht nicht jeder Sprössling dem Persönlichkeitstyp von Vater oder Mutter, ohne sich dessen bewusst zu sein. Es wird ohne nachzudenken übernommen, was vorgelebt wurde. Bei einer Typ- und Persönlichkeitsberatung werden die positiven Aspekte betont, während weniger Vorteilhaftes geschickt kaschiert wird.

Schönheitsoperationen können Karrieren beschleunigen

Ähnlich verhält es sich mit dem chirurgischen Eingriff bei einer Schönheits-OP. Verwandeln sich Sorgenfalten in sympathische Grübchen, der Bauchspeck wird abgesaugt oder die viel zu üppigen Tränensäcke werden gestrafft, steigen die Chancen auf eine Beförderung – teils erheblich.

Wie wichtig derartige Eingriffe sind, zeigt überdeutlich das Show-Business. Insbesondere bei den weiblichen Akteuren vor der Kamera. Vor allem bei Schauspielerinnen ist der regelmäßige Gang zum Schönheitschirurgen so normal, wie der Kontrollbesuch beim Zahnarzt.

Inzwischen sind die Verfahren sicherer und erheblich vielfältiger geworden. Außerdem sind deutlich mehr Verbesserungen des Aussehens möglich, als noch vor einem Jahrzehnt. Diese Spezialisten formen den perfekten Kussmund, heben die Wangen und liften den Busen. Wenn notwendig, werden sogar Kieferformen verändert.

Körpergröße ist ein Schönheitsmerkmal

Im Extremfall können Experten auf dem Gebiet der orthopädischen Schönheitschirurgie in einem allerdings langwierigen Prozess sogar den Körper des Patienten oder der Patientin um einige Zentimeter wachsen lassen. Auch hier spielen wieder unsere Instinkte hinein, denn groß ist attraktiv – das zumindest vermittelt das Unterbewusstsein.

Wer mit einer unterdurchschnittlichen Körpergröße leben muss, ist nicht selten dummen Scherzen, Blödeleien und manchmal auch Boshaftigkeiten ausgesetzt. Nur körperlich große Menschen werden auf Anhieb als Autoritätspersonen angesehen.

Wobei allerdings die Geschichte zeigt, dass auch kleinere Menschen durchaus mächtig und respektiert sein können. Dazu gehört Kaiser Napoleon Bonaparte, der nur 1,69m maß. Und der berühmte Alexander der Große war mit nur 1,60m deutlich kleiner, als sein Name vermuten lässt. Auch Julius Cäsar kam nicht über 1,74 hinaus. Und die charmante sowie bildhübsche ägyptische Königin Kleopatra wandelte mit nur 1,52m durch ihren Palastpark am Ufer des Nil.

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