Egal ob eine Frau oder ein Mann... Jeder Mensch möchte keine Fettpolster am Bauch, Hüften oder andere Stellen haben. Vor allem träumen die Frauen von einer Straffen und attraktiven Figur ohne Fettpölsterchen. Die Männer hingegen wünschen sich einen Six–Pack und Muskeln pur. Doch selbst durch regelmäßigen harten Workouts im Fitnessstudio, Joggen oder Radfahren in Kombination mit einer gezielten Ernährung ist das Problem oft nicht zu beseitigen. Diese Situation stellt häufig für beide Geschlechter eine Belastung dar. Die Fettdepots, die der Körper meistens über Jahre hinweg angelegt hat, bekommt man nur schwer wieder von alleine weg und dann dauert es in der Regel mehrere Jahre. Durch eine Fettabsaugung können diese aber effektiv beseitigt werden.
Um eine Fettabsaugung vornehmen zu lassen, sollte der bzw. die Betroffene mindestens 18 Jahre alt sein. Bei dem Eingriff wird entweder eine örtliche Betäubung oder eine Vollnarkose gegeben und dauert zwischen 1 und 3 Stunden. Die Fettabsaugung kann ambulant oder stationär durchgeführt werden, wobei der Patient bei der letzteren Variante einen Tag im Krankenhaus verbleiben muss. Dies richtet sich auch immer nach dem Ausmaß der zu behandelnden Körperregion. Nach etwa 24 Stunden nach dem Eingriff darf wieder geduscht werden und nach 6 Wochen wieder Sport bzw. körperliche Anstrengungen getätigt werden.
Vorbereitung
Bevor die eigentliche vorgenommen wird, erfolgt zuerst ein sorgfältiges und umfassendes Vorgespräch mit dem behandelnden Arzt und eine Voruntersuchung. Dabei wird der Facharzt die zu behandelnden Körperstellen mit einem Filzstift markieren und Fotos machen, um sich hinterher den Vorher – Nachher – Effekt anschauen zu können. Es ist wichtig, um eine gute Durchblutung zu erzielen, dass mindestens 14 Tage vor dem Eingriff auf das Rauchen verzichtet wird. Dasselbe gilt für Alkohol, Schlafmittel und blutverdünnende Arzneimittel. Bitte sprechen Sie aber vorher mit Ihrem Hausarzt oder dem behandelnden Facharzt über die abzusetzenden Medikamente. Damit Komplikationen so weitgehend vermieden werden können, sollte der Arzt bei dem Vorgespräch über Unverträglichkeiten und Allergien jeglicher Art informiert werden. Auch Krankheiten und regelmäßige Medikamenteneinnahme sollte dem Arzt mitgeteilt werden. Für eine ambulante Behandlung ist es von Vorteil, eine Person des Vertrauens für die Rückfahrt und die ersten Stunden nach dem Eingriff zu organisieren.
Behandlung
Bei einer Fettabsaugung wird das Fett an einer bestimmten Körperstelle entfernt, um dieser Körperpartie eine attraktivere und schönere Kontur zu geben. Als erstes injiziert der Arzt, nach der Betäubung bzw. Vollnarkose, eine spezielle Lösung, die den Fettzellen hilft, sich zu lösen. Als nächstes führt der Experte eine schmale Kanüle in die Haut ein und bewegt diese mehrfach hin und her. Dadurch wird zum einen das Fett mithilfe einer Vakuumpumpe abgesaugt und zum anderen die dortigen Fettzellen zerstört. Umso dünner diese Kanüle ist, desto präziser und schonender kann die Absaugung erfolgen. Zum Schluss werden die kleinen Schnitte, an denen die Kanüle eingeführt wurde, narbenschonend vernäht oder verkleb
Methode der Fettabsaugung
Zwar gibt es verschiedene Methoden, um eine Fettabsaugung vorzunehmen, doch sie führen alle auf ein bestimmtes Prinzip zurück: Unter der Haut, an der behandelnden Körperstelle, werden die Fettzellen mit einer speziellen Kanüle zerstört und letztendlich mittels einer Vakuumpumpe abgesaugt.
Folgende Verfahren werden zur Fettabsaugung angewendet:
- Basic – , Tumeszens – und Supernass - Methode
- Fettwegspitze
- Kavitation
- Andere Methoden
Basic – ,Tumeszens – und Supernass Methode
Die Basic–Methode ist das gängigste Verfahren der Fettabsaugung. Dabei wird als erstes eine Flüssigkeit, in der Regel physiologische Kochsalzlösung mit einem örtlich wirkenden Betäubungsmittel, unter die Haut gespritzt sodass sich das Fett löst und somit besser abgesaugt werden kann. Zudem ziehen sich die Adern im Absaugbereich zusammen, was das Absaugen des Fettes ebenso erleichtert. Die Flüssigkeit hat außerdem eine leicht betäubende und abschwellende Wirkung. Durch die injizierte Flüssigkeit entsteht an der Absaugstelle ein erhöhter Druck, sodass sich die Körperstelle wie ein Ballon aufbläht und die Fettzellen besser abgesaugt werden können. In der Regel reicht die örtliche Betäubung für den Eingriff nicht aus, sodass meistens dem Patienten eine Vollnarkose gegeben wird. Nun folgt die eigentliche Absaugung, indem der Arzt eine spezielle Kanüle unter die Haut einführt, damit die Fettzellen durch Bewegungen zerstört und schließlich mittels einer Vakuumpumpe absaugt.
Bei der Tumeszens–Methode wird die dreifache Menge an Flüssigkeit im Verhältnis zu dem absaugenden Fett gespritzt. Ansonsten wird wie bei der Basic – Methode vorgegangen.
Bei der Supernass–Methode wird etwas weniger Flüssigkeit in den Absaugbereich gespritzt. Hierbei beträgt das Verhältnis der Flüssigkeit zum absaugenden Fett 1:1. Auch hier verläuft ansonsten die Behandlung wie bei der Basic–Methode.
Generell dauert die Behandlung etwa 1 bis 2 Stunden.
Fettwegspritze
Bei der Methode mit der Fettwegspritze handelt es sich um eine nicht – invasive Methode um die Fettpölsterchen weg zu bekommen. Dabei injiziert der Arzt mit einer sehr dünnen Nadel eine fettauflösende Flüssigkeit in das Fettgewebe. Auf diese Art und Weise löst sich das Fett und wird auf einem natürlichen Wege durch das Gefäß – und Lymphsystem abgebaut.
Kavitation
Die Kavitation–Methode wird sehr gerne bei Männern angewendet. Dazu benutzt der Facharzt ein spezielles Ultraschallgerät, welches sehr haut – und gewebeschonend ist, sodass die Wellen das umliegende Gewebe nicht verletzt. Die speziellen Ultraschallwellen lassen die Fettzellen im Unterhautgewebe „platzen“, sodass schließlich das freigesetzte Fett zusammen mit der Zellflüssigkeit über das Lymph - und Gefäßsystem abtransportiert werden kann.
Andere Methoden
Die einzelnen Kliniken bieten immer mehr Techniken an, um das Fett schmelzen zu lassen. Zum Beispiel werden jetzt immer mehr Methoden wie zum Beispiel:
- Radiofrequenz – Energie
- Vibration
- Laserimpulse
- Wasserstrahl
Da die Verfahren jedoch nicht von jedem Facharzt empfohlen und angewendet werden, gehen wir hier auch nicht näher auf diese ein. Haben Sie jedoch Interesse an diesen Verfahren, so erkundigen Sie sich doch bei einem Experten.
Welche Methode jedoch tatsächlich angewendet wird, entscheidet der Facharzt individuell bei dem Vorgespräch. Diese ist allerdings auch von der zu behandelnden Körperstelle bzw. dem abzusaugenden Fettvolumen und den körperlichen Vorraussetzungen abhängig. Zudem sollten das Ergebnis den Wünschen und Vorstellungen des Patienten möglichst entsprechen.
Ziel einer Fettabsaugung
Eine Fettabsaugung bzw. eine Fettreduktion mit einem speziellen Verfahren soll helfen, die unliebsamen Fettpölsterchen zu entfernen und die Körperproportionen zu korrigieren. Dadurch werden zugleich das eigene Körperempfinden und das Selbstbewusstsein gestärkt, sodass ein neues Lebensgefühl entsteht. Die Fettabsaugung sollte keine bewusste Ernährung und regelmäßigen Sport ersetzen. Sie ist eigentlich nur dafür gedacht, Körperstellen in eine neue Form zu bringen, wo die Diät und der Sport nicht geholfen haben. Zum Beispiel die Reiterhosen bei Frauen, Rettungsringe an der Hüfte, Fettbrust bei Männern, Doppelkinn, Oberschenkel, Gesäß usw. Mindestens 3 Tage nach dem Eingriff muss sich der Patient an eine diätische Ernährung halten, da sonst das gelöste Fett an anderen Körperstellen wieder andockt.
Nur der „Bierbauch“ bei Männern kann durch eine Fettabsaugung nicht positiv zu Leibe gerückt werden, da sich die Fettzellen in der Bauchhöhle anlagern und nicht in das Unterhautgewebe. In diesen Fällen können nur eine diätische Ernährung und gezielte sportliche Übungen und Aktivitäten helfen.
Nachsorge
Nach dem Eingriff wird dem Patienten einen Kompressionsverband an der behandelten Körperstelle angelegt oder eine vorher angefertigte Miederhose angezogen. Dies soll den wichtigen Druck erzielen, damit sich die Haut dementsprechend zurückbilden kann und damit die Haut straff an den Muskeln anliegt. Zudem hält die Kompression die Gewebeflüssigkeit aus den nun fettfreien Räumen zurück, sodass das Risiko von sichtbaren Komplikationen gesenkt wird. Es ist sehr zu empfehlen in den ersten Tagen des Eingriffs viel Mineralwasser und / oder ungesüßten Tee zu trinken, um den entstandenen Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen. Sportliche Aktivitäten und körperliche Anstrengungen sollte erst nach ca. 6 Wochen wieder ausgeführt werden.
Es ist völlig normal, dass sich nach der Behandlung blaue Flecken, Schwellungen und geringe muskelkaterähnliche Schmerzen bilden. Allerdings verschwinden diese, beim regelmäßigen und konsequenten Tragen des Verbandes oder der Miederhose, in der Regel nach einigen Tagen wieder.
Mögliche Risiken und Komplikationen
Eine Fettabsaugung wird am häufigsten in der ästhetisch – Chirurgie verzeichnet. Diese Behandlung gilt als recht risiko – und komplikationsarm. Vor allem sind kleinere, örtlich begrenzte Eingriffe mit einem Absaugvolumen von 2 Liter recht unkritisch. Nichts desto trotz ist sie ein operativer Eingriff, der auch bei einer korrekten Durchführung und größter Sorgfalt Risiken und Komplikationen mit sich bringen kann. Es besteht immer die Gefahr, dass Wundheilungsstörungen auftreten. Daneben kann es aber auch in seltenen Fällen zu unerwünschten Reaktionen auf verabreichte Medikamente o.ä. geben. Auch ein Taubheitsgefühl kann in dem behandelten Körperbereich auftreten, sowie zu einem Schockzustand durch einen erhöhten Flüssigkeitsverlust, nach einer besonders großen Fettabsaugung. In diesem Fall wird aber sofort eine geeignete Gegenmaßnahme eingeleitet, wie zum Beispiel die Gabe einer Infusion. Diese eventuell auftretenden Probleme können in der Regel schnell mit gängigen Gegenmaßnahmen behoben werden.